Dass Private Equity eine lohnende Anlageklasse ist, beweist ein Blick in die börsianischen Geschichtsbücher. In den letzten 30 Jahren generierten Private-Equity-Buyouts in den USA durchschnittlich 13,1 Prozent Netto-Rendite, während eine Benchmark aus dem S&P 500 nur eine Rendite von 8,1 Prozent abliefern konnte. Der Vorsprung von Private Equity ist eindrucksvoll – für viele Menschen war er aber auch unerreichbar. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass nicht jeder Anleger ein ausgefeiltes Wissen über Private Equity hat.
Prinzipiell steht Private Equity für private Beteiligungen an Unternehmen, die also nicht an der Börse gehandelt werden. Häufig sammelt dazu eine Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft, der sogenannte General Partner, Kapital ein und ist damit verantwortlich für die Investment-Strategie, die Auswahl und die Umsetzung der Investments. Das gesammelte Kapital wird normalerweise in einem geschlossenen Private-Equity-Fonds für eine vorher festgelegte Zeit investiert und kommt aus den Taschen der eigentlichen Investoren, die Limited Partners oder Kommanditisten. In der Vergangenheit waren das vor allem sehr vermögende Privatpersonen oder semi-institutionelle Investoren, die mit ihrem Geld Buyouts oder Venture Capital im Private-Equity-Bereich finanziert haben.
Apropos: Buyouts und Venture Capital sind zwei grundsätzliche Arten von Private-Equity-Investments, denen sich die Investoren bedienen. Während bei Buyouts Anteile von den aktuellen Gesellschaftern gekauft werden, wird beim Venture Capital das Geld dem Unternehmen zur Verfügung gestellt. So können etwa Anschubfinanzierungen für vielversprechende Start Ups geleistet werden, aber auch der Ausbau oder die Erneuerung von bereits etablierten Geschäftsmodellen angeschoben werden. Hier erfahren Sie mehr zu den Unterschieden zwischen Private Equity und Venture Capital.
Bei den Buyouts favorisieren die Private-Equity-Investoren vor allem Familienfirmen mit Nachfolgeproblemen, einzelne Spezialsparten von Unternehmen oder Firmen mit finanziellen Problemen – aus ihnen wollen die Investoren dann in einer begrenzten Zeit wieder profitable Unternehmen machen.
Dass dies meistens gelingt, zeigen die guten Renditen. Neben der Wertentwicklung locken aber auch die sehr stabilen Erträge und die geringe Korrelation zu anderen Märkten und traditionellen Anlageklassen. Teilweise zeigen sich auch kleine Volatilitätsvorteile. Das lockt die Anleger – in der Vergangenheit vor allem sehr vermögende. Viele der geschlossenen Private-Equity-Fonds hatten und haben lange Wartelisten, die Investoren haben teilweise eine finanzielle Feuerkraft von mehreren Millionen Euro.
Der Einstieg war in der Vergangenheit deshalb selbst für überdurchschnittlich gut verdienende Investoren nicht oder nur selten möglich. Die gute Nachricht ist: Der Zugang wird für private Investoren immer einfacher.