Der Markt für Rohstoff-Investments ist groß. Klassiker wie Gold oder Silber, aber auch Industriemetalle wie Kupfer oder Nickel, Agrarrohstoffe und Energiewerte können inzwischen an den Märkten gehandelt werden. Wer sich zwischen Investments wie Lebendrind und Kakao fragt, was der Vorteil von Rohstoffen ist: die unzähligen Möglichkeiten der Diversifikation.
Denn der Rohstoffmarkt bietet neben den verschiedenen Arten auch eine gewisse Unabhängigkeit zu den Aktienmärkten. Das liegt daran, dass die Rohstoffe einen realen Wert haben, der sich durch Knappheiten bestimmt. Rohstoffe im Portfolio tragen daher weiter zur Risikostreuung bei. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage ist für die Preise der Rohstoffe entscheidend. Etwa beim Beispiel Öl: Die Händler behalten über Wochen und Monate das Angebot an Öl und die erwartbare Nachfrage im Blick und schätzen dadurch einen Marktpreis. Einflüsse auf den Preis sind deswegen auch Wetterbedingungen, politische Unruhen, Lagerkapazitäten oder Abbau- und Förderrechte.
Durch die zunehmende Industrialisierung von Entwicklungsländern steigt die Nachfrage nach vielen Rohstoffen weiter an. Wobei die Nachfrage selbst unter den verschiedenen Rohstoffen noch deutlich variiert. Während Gold und Silber vor allem recht krisenresistent und als solide Beimischung für Depots bekannt sind, gelten einige andere Rohstoffe als recht spekulativ, weil die Preissprünge sehr hoch sind.
Die Möglichkeiten, in Rohstoffe zu investieren, sind vielfältig. Der direkte Erwerb von Rohstoffen ist kaum noch interessant – weil der Aufwand für die Lieferung und die Lagerung von Öl-Barrels oder großen Aluminiummengen natürlich für viele Anleger einfach nicht möglich wäre. Stattdessen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene indirekte Möglichkeiten herauskristallisiert, in Rohstoffe zu investieren.
Eine Möglichkeit in Rohstoffe zu investieren, sind etwa Zertifikate. Mit ihnen lässt sich sehr kostengünstig in verschiedene Rohstoffe investieren. Weitere Vorteile sind die Eliminierung von Währungsrisiken – normalerweise werden die Rohstoffe alle in US-Dollar gehandelt. Durch die breiten Möglichkeiten bei Zertifikaten lassen sich auch Sonderfälle wie Long- oder Short-Strategien, Sicherheitspuffer oder eine Garantie einbauen.
Auch im Rohstoff-Bereich gibt es passive Investments, mit denen man partizipieren kann. Allgemeine Indizes lassen sich als ETFs kaufen, spezielle Rohstoffe sind inzwischen als abgewandelte ETFs zu kaufen. Die Exchange Traded Commodities werden wie normale ETFs an der Börse gehandelt, haben allerdings ein Emittentenrisiko. Die Produkte werden teilweise durch physische Hinterlegungen der Rohstoffe oder Swaps besichert.
Auch Optionen sind im Rohstoffbereich weit verbreitet. So sind vor allem binäre Optionen auf Öl, Gold oder Silber sehr bekannt und häufig gehandelt. Bei den Optionen lässt sich mit wenig eingesetztem Kapital handeln. Die Derivate sind häufig einfach aufgebaut – entweder der Anleger liegt mit seiner Meinung richtig, oder aber nicht. Entsprechend hoch ist da Risiko. Gleichzeitig können die Optionen in Bezug auf den Zeitpunkt flexibel eingesetzt werden.
Für Anleger, die eine dezidierte Marktmeinung haben, kann sich auch das Investment in einzelne Rohstoff-Aktien oder Rohstoff-Aktienfonds lohnen. Auch bei den Aktien spielen die Rohstoffpreise eine Rolle, gleichzeitig sind natürlich wie bei allen Unternehmensbeteiligungen auch firmenspezifische Faktoren für die Kursentwicklung ausschlaggebend. Beispiele für Rohstoff-Aktien sind die Wertpapiere von Gold- und Lithiumminen oder auch Energiekonzerne.
Natürlich gibt es auch im Rohstoffbereich aktiv gemanagte Fonds. Die aktiven Rohstoff-Fonds gibt es in jeglicher Coleur. Von allgemein aufgestellten Strategien über einzelne Sektoren wie Edelmetalle oder Energieträger bis hin zu Fonds für ganz spezielle Rohstoffe gibt es genug Auswahlmöglichkeiten für Anleger, die das Risikomanagement einem Profi überlassen wollen.