Infrastruktur

Der Investitionsbedarf für Infrastruktur ist enorm. Bis 2040 rechnet der Global Infrastructure Hub mit einer gesamten Ausgabensumme von rund 100 Billionen Dollar – wohlgemerkt nur für die 56 Länder, für die genügend Daten vorliegen. Würde man die derzeitigen Investitionen auf den Zeitraum hochrechnen, klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ein enormes Loch. Dieses Loch dürfte eine gigantische Größe von über 20 Billionen Dollar erreichen. Zum Vergleich: Die USA haben ein Bruttoinlandsprodukt, das ungefähr in der gleichen Größenordnung liegt.

Aufholbedarf in den Industrieländern

Am Beispiel USA lässt sich auch gut ablesen, wo die Industrieländer in den letzten Jahrzehnten in Sachen Infrastruktur gespart haben. Während die Investitionslücken in den Bereichen Wasser, Energie, Telekommunikation oder Flugverkehr noch recht klein sind, gibt es massiven Aufholbedarf beim Schienen-, Straßen- und Wasserverkehr. Ähnliche Entwicklungen werden in Deutschland deutlich. 

So sind inzwischen ein Drittel aller Autobahnbrücken in Deutschland sanierungsbedürftig, bei mehr als jeder zehnten Brücke ist der Zustand “nicht ausreichend”. Weiteren Bedarf gibt es bei Stromtrassen, die der Energiewende gerecht werden müssen. Besonders kommunale Infrastruktur sollte laut dem Institut der deutschen Wirtschaft gefördert werden, gleiches gilt für überregionale und Bildungsinfrastruktur. In den Industrieländern geht es deswegen vor allem um Instandhaltung und Erneuerung von bestehenden Netzen.

Struktureller Trend

An den einfachsten Dingen mangelt es dagegen in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern. Neben massiven Problemen im Transportwesen kämpfen diese Länder auch mit Lücken in alltäglichen Dingen wie der Wasser- und Stromversorgung. Auch hier muss und wird in den kommenden Jahren eine Menge Kapital investiert werden, um diese Länder zumindest mit der nötigsten Infrastruktur auszustatten.

Der enorme Erneuerungs- und Etablierungsbedarf für Infrastruktur ist ein strukturell gefestigter Trend. Deswegen rückte er in den vergangenen Jahren immer mehr ins Blickfeld von Anlegern. Ihnen bietet sich eine Branche mit einer stabilen Auftragslage, die durch die anstehenden nötigen Erneuerungen noch einen Boost erfahren dürfte. 

Investieren in Infrastruktur

Dabei ist die Branche in sich noch sehr diversifiziert. Wasser, Transport, Energie und auch Bereiche wie Bildung oder Telekommunikation fallen in den Bereich der Infrastruktur. Gleichzeitig lassen sich auch die geografischen Schwerpunkte einfach streuen, da Infrastruktur weltweit ein beherrschendes Thema ist. So lassen sich auch länderspezifische Risiken einigermaßen ausgleichen, ohne auf den strukturellen Trend Infrastruktur verzichten zu müssen.

Auch im Infrastruktur-Sektor lässt sich über verschiedene Investmentprodukte an der Wertentwicklung und dem Wachstum teilhaben. Einzelaktien gibt viele, oft sind es aber auch sehr lokal fokussierte Unternehmen, die sich um Infrastrukturprojekte kümmern. Als Anleger braucht es deswegen eine hohe Marktkenntnis und einen guten Überblick über die globale Situation, um die Gewinner innerhalb der Infrastruktur ausfindig zu machen.

In Fonds wird diese Aufgabe entweder durch einen passiven Index oder ein aktives Management übernommen. Selbst bei den passiven ETFs ist das Thema schon mehrere Jahre präsent, die Zahl der Produkte ist in letzter Zeit aber nochmals gestiegen. Aktive Fonds gibt es inzwischen ebenfalls in diversen Ausprägungen. Vom breit gefächerten und globalen Infrastrukturfonds bis hin zu einzelnen Teilbereichen innerhalb des Sektors gibt es diverse Möglichkeiten, in Infrastruktur zu investieren.

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